Napoleon

 

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Mit den Menschen und den Tieren ist es so eine Sache. Entweder stehen wir in guter Beziehung zu ihnen oder wir bekunden eher Mühe im Umgang mit ihnen. Doch egal wie die persönliche Einstellung zu Tieren ist, kommen wir vor allem dann mit den Hundehalterinnen und –halter ins Gespräch, wenn von den Hunden keine Gefahr ausgeht. So geschehen auch im Zug auf der späten Rückreise. Ein süsser Hund hatte auf dem Sitz auf der breitgelegten Decke Platz genommen, da musste er kurz darauf seinen Platz wieder verlassen. Der Schaffner war das unmissverständliche Zeichen, dass der Jack Russel kurz die Bühne verlassen musste. Ganz brav versteckte er sich in der Tasche wartete geduldig. Er ersparte so seinen zwei Begleiterinnen die Fahrkarte. Bis er sich schliesslich nach der Ticketentwertung wieder ins Scheinwerferlicht begeben durfte. Wie den sein Name sei war die Frage, die das Gespräch in Fahrt brachte, und so erfuhr ich, dass er Napoleon heisst. «Jack Russel sind furchtlos und mutig», sagte die eine Dame und fügte gleich hinzu, selbst in Gegenwart eines viel grösseren Hundes tragen sie ihr Selbstbewusstsein gekonnt zur Schau. Die Zuneigung der zwei jungen Damen war unverkennbar, sie sorgten sich sehr um sein Wohl. Im Laufe des Gesprächs entpuppte sich, dass weder die eine noch die andere junge Frau, Napoleons Besitzerin war. Napoleon war auf Besuch – befristet und er genoss die Aufmerksamkeit sichtlich. Die jungen Damen waren Hin und Weg und dem Zauber von Napoleon total verfallen. Ich auch.